Wie viel kostet (mich) ein Hund? Tabuthemen und Tierschutz Zucht
Spielt man mit dem Gedanken, einen Hund zu halten, wirft dies früher oder später auch eine ganz bestimmte Frage auf: Wie viel kostet mich ein Hund überhaupt? Kann ich es mir wirklich leisten, einen Hund zu halten?
Da dies wirklich ein berechtigter Faktor sein sollte, ob man das Abenteuer Hund wagt oder nicht, haben wir im wahrsten Sinne des Wortes keine Kosten und Mühen für diesen Artikel gescheut. 😉 So findet ihr in diesem Artikel sowohl eine Auflistung an Fixkosten für die Anschaffungskosten und die Grundausstattung eines Hundes, als auch laufende Kosten (pro Jahr).
Dabei haben wir diese Kosten wirklich nur auf die Wesentlichsten beschränkt und auch Preisspannen gewählt, welche berücksichtigen, dass man für einen kleinen Hund beispielsweise wesentlich weniger an Futterkosten leisten wird, als für einen großen Hund. Dennoch dienen die nachfolgenden Kosten nur als Richtlinie, welche nicht 1:1 auf den eigenen Hund übertragen werden kann. Dafür gibt es schier viel zu viele Möglichkeiten. Dennoch kann man so als zukünftiger Hundehalter schon eher einschätzen, mit welchen Kosten man ungefähr rechnen sollte, wenn ein Hund in euren Haushalt kommt. Und da ihr nun natürlich alle Zahlen sehen wollt, legen wir direkt mal los. 😉
Das sind die Fixkosten, ein Hundeleben lang:
Dass die tatsächlichen Kosten für euren Hand bereits bei den Anschaffungskosten variieren, versteht sich von selbst. 😉 Unter den Fixkosten verstehen wir erstmal die Kosten der Anschaffung sowie eine (überschaubare) Grundausstattung, im Speziellen auf das erste Jahr mit dem Hund bezogen.
Einmalige Kosten
Die Anschaffungskosten:
Der Kaufpreis eines Hundes ist im Vergleich zu den laufenden Kosten sehr überschaubar. Im Grunde gibt es hier folgende Möglichkeiten: Entweder schenkst du einem Hund aus dem Tierheim oder aus einer Tierschutzorganisation ein neues zu Hause oder aber du suchst bei einem seriösen Züchter nach dem passenden Hund/Welpen. (Empfohlener Artikel zu diesem Thema: Die wichtigsten Fragen vor dem Hundekauf)
- Anschaffungskosten für Hunde aus dem Tierheim/Tierschutz:
Einmalige Schutzgebühr in Höhe von 300 – 400 Euro fällig. - Anschaffungskosten für einen Welpen vom Züchter:
Hat man sich erstmal auf eine bestimmte Rasse festgelegt, sollte man für den Welpen vom Züchter circa 1300 – 1800 Euro einkalkulieren. Je nach Züchter und Rasse variieren aber auch die Kaufpreise.
Achtung: Rassehunde, welche für wenige hundert Euro auf Kleinanzeigen oder anderen Online-Portalen zum Verkauf angeboten werden, stammen ganz sicher nicht aus einer seriösen, liebevollen Zucht, welche wir uns für einen Welpen wünschen. Ganz im Gegenteil: Oftmals handelt es sich hierbei um sogenannte Dissidenzzüchter, welche eine Rasse und ihre Popularität ausnutzen, um mit der „Zucht“ dieser Welpen möglichst viel Umsatz zu generieren. Genaueres zu diesem Thema findet ihr auf der Webseite der Initiative „Wühltischwelpen? Nein Danke!“
Preisspanne der Anschaffungskosten: 300 – 1800€
Die Grundausstattung:
Nun gut, ganz klar versteht auch jeder Hundehalter etwas anderes unter der Grundausstattung. Für uns persönlich sind das alles Dinge, die man in erster Linie für die ersten ein bis zwei Jahre für den Hund kauft. Das heißt aber auch: Vieles davon wird man auch über einen Zeitraum darüber hinaus erhalten können, andere Dinge (wie zum Beispiel Spielzeug) wird vielleicht nicht ganz so lange überleben. 😉
- Hundebett (ca. 40 – 90€)
- Hundedecke (ca. 20 -40€)
- Wasser- und Futternapf (ca. 30 – 90€)
- Sicherheitssystem für den Transport mit dem Auto (ca. 40 – 500€)
- Geeignetes Spielzeug (ca. 20 – 80€)
- Halsband, Leine und Hundegeschirr (ca. 60 – 200€)
- Erste-Hilfe-Paket (ca. 20 – 40€)
- Hundepflege (Pfoten- und Fellpflege) (ca. 20 – 60€)
Preisspanne der Grundausstattung: 250 – 1100€
Ihr seht schon: Selbst bei der Grundausstattung ist die Preisspanne immens groß. Ein kleines Beispiel hierzu: Als Sicherheitssystem für das Auto wird sich manch Hundehalter vielleicht (aus Kostengründen) eher für ein Sicherheitsgeschirr mit dazugehörigem Sicherheitsgurt um ca. 40€ entscheiden, währenddessen man für eine (Metall-)Transportbox für einen großen Hund bereits zwischen 400 und 600€ investieren kann.
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99,00 € / Gr. SMolly & Stitch
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59,00 €Cloud7
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49,00 € / Gr. SMiaCara
Laufende Kosten (pro Jahr)
Neben den bereits genannten Kosten der „Anschaffung“ des Hundes inkl. einer Erstausstattung, damit der Hund erst überhaupt einziehen kann, folgt nun noch eine kurze Auflistung der laufenden Kosten pro Jahr.
- Futter & Snacks je nach Größe des Hundes (50 – 150€ pro Monat)
- Mindestens ein regulärer Tierarztbesuch pro Jahr zur Kontrolle, Beratung, Impfung etc.(ca. 100 – 150€ pro Jahr)
- Hundesteuer (ca. 40 – 120€ pro Jahr)
- Haftpflichtversicherung (ca. 40 – 70€ pro Jahr)
Preisspanne der laufenden Kosten pro Jahr: 780 – 2140€
Das sind die Fixkosten für euren Hund.
Wie ihr nun bereits durch die einzelne Gegenüberstellung erfassen konntet, sollte man für einen Hund im ersten Lebensjahr mit Anschaffungskosten von 300€ bis zu 1800€ sowie mit Kosten der Grundausstattung von 250€ bis 1100€ rechnen. Währenddessen können sich die jährlich laufenden Kosten zwischen 780€ und 2140€ bewegen. (je nach Größe und individueller Bedürfnisse des Hundes sowie Wünsche und Möglichkeiten des Halters. ) Selbst wenn man also von dem Minimum an Kosten in unserer Auflistung ausgeht, würde man für einen kleinen Hund, welcher beispielsweise dreizehn Jahre alt wird, mit 10.690€ an Kosten rechnen. Geht man von dem Maximum an Kosten in unserer Auflistung aus, würde man für einen großen Hund, welcher beispielsweise elf Jahre alt wird, im Laufe seines Hundelebens 23.540€ an Kosten tragen.
Und hier enden die Kosten für einen Hund noch lange nicht.
Die tatsächlichen Kosten sind nämlich nicht nur von der Anschaffung, Größe, der Rasse (Empfehlenswerter Artikel: Was es bedeutet, wenn du dich für einen Kampfhund entscheidest?!), sowie der Gesundheit des Tieres abhängig. Sie berechnen sich natürlich in erster Linie auch daraus, was jeder einzelne Hundehalter ein Hundeleben lang so mit seinem Hund unternimmt. Variable Faktoren wurden darum in dieser Kostenaufstellung nicht beachtet. Diese könnten aber zum Beispiel sein: der regelmäßige Besuch einer Hundeschule, ein Hundetrainer, spezielle Hundephysiotherapien, besondere Ausbildungen, Teilnahme an Veranstaltungen (Shows, Hundesport etc.), eine kostenintensivere Art der Fütterung (z.B. BARF oder auch Premium-Nassfutter), eine tägliche Hunde- oder Urlaubsbetreuung, uvm. … Von den zusätzlichen „Accessoires“, den vielen neuen Leinen und Hundebetten im Laufe eines Hundelebens mal ganz abgesehen. Diese Liste könnte man endlos lange fortführen. 😉
Doch bereits die Fixkosten zeigen, dass ein Hund über die Jahre hinweg in jedem Fall ein kleines Vermögen kostet. Dies sollte einen zwar natürlich nicht sofort davon abhalten, einen Hund halten zu wollen, jedoch sollte man sich eben darüber bewusst sein, welche Verantwortung man auch in finanzieller Hinsicht für diesen Hund trägt.