Wanderfreuden auf vier Pfoten 7. September 2018 Alltag mit Hund Reisen mit Hund

Wenn man sein Leben mit einem oder gleich mehreren Hunden teilt, wird man sich eben auch bei der Freizeitgestaltung auf seine treuen Begleiter einstellen. So auch bei mir und meinen beiden Fellnasen. Neben ausgiebigen Kuscheleinheiten und täglichen Spaziergängen haben wir ein gemeinsames Hobby. Und zwar das Wandern. Eine Leidenschaft, die ich durch meine Herzenshunde – Milka, eine aufgeweckte Französische Bulldogge, und Zaira, ein schüchternes Rhodesian Ridgeback-Mädchen – entdeckt und lieben gelernt habe.

Hoch oben am Berg erklimmen wir ein Gipfelkreuz nach dem anderen und verbringen so kostbare Zeit miteinander. Und während ich die Ruhe und Natur in vollen Zügen genieße, sind meine zwei aufgeweckten Hunde emsig am Schnüffeln, Toben und Spaß haben. Es gibt kaum eine schönere Beschäftigung, die man mit Hund ausüben kann, als gemeinsam durch die traumhafte Naturlandschaft zu wandern und dabei ein Abenteuer nach dem anderen erleben zu dürfen.

Was es beim Wandern mit Hund zu beachten gibt:

Das Wandern mit Hund ist ein unvergesslicher und genüsslicher Zeitvertreib, den man mit seiner treuen Fellnase relativ einfach und ohne all zu großen Aufwand betreiben kann. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass Wandern nicht mit einem gemütlichen Spaziergang um den Häuserblock zu vergleichen ist. Ein wenig Vorbereitungszeit, Tourenplanung und das passende Equipment sind ein Muss für eine entspannte und vor allem sichere Wanderung.

Die richtige Ausrüstung für Zwei- und Vierbeiner

Zuallererst benötigen Frauchen und Herrchen gutes und festes Schuhwerk, einen stabilen Wanderrucksack und eine Regenjacke, welche einfach nie fehlen darf. Was die Ausrüstung für den Hund betrifft, ist die Auswahl mindestens genau so groß, wie die der möglichen Touren.

Was man für den Hund beim Wandern unbedingt dabei haben sollte:

  • Halsband oder Hundegeschirr
  • Leine
  • Pfotenschutz
  • Erste-Hilfe-Set
  • Ausreichend Wasser und Napf
  • Leckerlies zur Stärkung

Welche Ausrüstung für den Hund nun ideal ist, nun ja, da scheiden sich wie so oft die Geister, wenn es um die lieben Vierbeiner geht. Wichtig ist vor allem, dass die Ausrüstung dem Hund in keinerlei Art und Weise Schaden oder Schmerzen zufügt. Ich bin der Meinung, dass die Frage des richtigen Equipments auch immer ein wenig mit Vorlieben und Gewohnheiten zu tun hat. Ob nun ein ideal sitzendes Hundegeschirr oder ein bequemes Halsband, ob Flexi- oder Schleppleine, sollte jeder Hundebesitzer nach gutem Gewissen selbst entscheiden. Außerdem hängt die Art der Ausrüstung auch immer von der Schwierigkeit der Tour ab. Bei Mehrtagestouren mit schwierigen Überquerungen oder gar Klettereinlagen, muss auch für die Sicherheit des Hundes gesorgt werden.

Wir sind da ja eher auf der gemütlichen Seite unterwegs. Wir lieben das Wandern der Natur wegen und machen daraus keinen Extremsport. Und so darf meine kleine Bergziege Milka, so gut wie immer und überall, frei laufen. Primär, weil sie ein folgsames kleines Mädchen ist. Aber auch, weil sie schon vor geraumer Zeit erkannt hat, dass das Jagen auf Grund ihrer Statur wenig Sinn macht. Bei meiner südafrikanischen Löwenjägerin sieht das Ganze schon etwas anders aus. Jagen liegt ihr im Blut und daher ist Leinetragen quasi immer angesagt. Ich benutze übrigens ein normales Halsband und eine Flexi-Leine und bin damit überall immer gut hinauf und auch wieder herunter gekommen. Aber nochmals, die Art der Ausrüstung für Hund ist und bleibt Geschmackssache. Was bei mir übrigens auch noch immer mit im Rucksack landet ist ein Erste-Hilfe-Set und Pfotenschutz, in Form von Hundeschuhen. Bei felsigem Untergrund oder Geröll können sich die Pfötchen nämlich durchaus einmal wund scheuern.

Die Planung der Wanderroute

Für die Planung der Wanderroute sollte man sich vorab schon ein wenig Zeit nehmen. Es ist immerhin entscheidend, wie lang die geplante Tour ausfällt, wie viele Kilometer dabei zurück gelegt und wie viele Höhenmeter dabei erklommen werden. Denn die Steigung spielt eine entscheidende Rolle  in Hinblick auf die Gehzeit und Kondition. Eine 10 Kilometer lange Tour auf der Ebene ist mit einer gleich langen Tour auf z.B. 900 Höhenmetern nicht zu vergleichen. Hier liegen wahrlich Welten dazwischen. Daher ist es eben so entscheidend, dass der Schwierigkeitsgrad der Tour auch nach der Kondition von Hund & Halter ausgewählt wird.

Das solltet ihr bei der Planung euer Wandertour beachten:

  • Länge der Wanderung
  • Höhenmeter/Steigung
  • Schwierigkeitsgrad
  • Wegbeschaffenheit
  • Wanderkarte offline mitführen (GPS oder Ausdruck) – es gibt am Berg nicht immer Handyempfang
  • Familie oder Freunden Bescheid geben, dass man am Berg unterwegs ist

Gerade in der heutigen Zeit der ständigen Vernetzbarkeit kann man sich toll in unterschiedlichen Foren oder auch auf Facebook (Gruppe: Wandern mit Hund) ausgiebig erkundigen. Tourentipps mit detaillierter Beschreibung findet man übrigens auch auf www.bergfex.at oder www.outdooracive.com. Außerdem solltet ihr unbedingt die ausgewählte Tour  inklusive Wanderkarte ausdrucken und am Handy abspeichern. Denn nicht immer hat man hoch oben am Berg Empfang und sollte sich daher auch ohne Handy zurechtfinden.

Wir sind übrigens im Süden von Österreich zu Hause und haben hier natürlich das Paradies vor der Haustüre. So wandern wir im Frühling meist durch die südsteirischen Weinberge. Den Sommer über bis hin September, Oktober geht es dann Richtung Hochsteiermark, um das wahre Bergfeeling inklusive dem ein oder anderen Gipfelsieg zu erleben.

Die Kondition

Oh ja, man mag es nicht glauben, aber nicht nur Menschen sollten sich körperlich auf Wanderungen vorbereiten, auch Hunde haben nur so viel Kondition und Ausdauer, wie man ihnen antrainiert. Wenn deine Fellnase tagtäglich nur am Sofa „faulenzt“ und außer einem gemütlichen halbstündigen Spaziergang tagsüber nicht viel passiert, ist es nicht gerade ratsam, sie eines Tages ohne jegliche Vorbereitung auf eine 20 km lange Wanderung mitzunehmen. Da kommt nämlich auch dein Hund so richtig ins Schnaufen und am nächsten Tag wird er womöglich sogar von offenen Pfoten geplagt sein. Man sollte also nicht nur bei sich selbst, sondern auch beim Hund langsam Kondition aufbauen.

Bei uns ist zum Beispiel während dem Winter eher Ruhephase. Zum einen, weil ich einfach keine winterfesten Hunde besitze, zum anderen weil Milka mit ihren kurzen Beinchen im tiefen Schnee nicht all zu weit kommt. Aber sobald der erste Schnee schmilzt, beginnen wir wieder langsam unseren angesammelten Winterspeck ab- und unsere Kondition aufzubauen. Mit kleineren ein,- bis zweistündigen Touren und nur wenigen Höhenmetern zu Beginn. Diese Mini-Wanderungen steigern wir dann stetig, bis wir zum Frühsommer hin zu wahren Gipfelstürmern mutieren.

Das Wetter

Ein weiterer entscheidender Faktor am Berg ist und bleibt das Wetter. Das kann sich nämlich hoch oben rasant ändern und richtig schnell so richtig gefährlich werden. Innerhalb von Minuten kann ganz überraschend ein Gewitter über einen hinweg fegen. Und da will man partout nicht irgendwo am Berg sein. Eine Wetter-App, mit der ich bis dato gute Erfahrungen gemacht habe, ist Morecast. Es empfiehlt sich, bereits am Vortag der geplanten Wanderung das Wetter nochmals abzurufen und wirklich nur bei Schönwetter eine Bergtour zu starten.

Kühe und Hunde am Berg

Achja, was man am Berg neben traumhafter Kulisse, frischer Luft, urigen Hütten und köstlichen Speisen noch findet, sind jede Menge Kühe. Und das liebe Weidevieh sollte man nicht unterschätzen, denn die können bei falschem Verhalten ziemlich ungemütlich werden. Daher sollte man auch sicherstellen, dass der eigene Hund beim Anblick einer Kuh nicht gleich die Nerven weg schmeißt und gelassen bleibt. Denn bei hysterischem Bellen und „falschem“ Verhalten von Hund und Halter kann das Zusammentreffen mit Weidevieh ganz schnell böse enden.

Man sollte Kuhkontakt also idealerweise schon vor der ersten Wanderung mit dem Hund ein wenig üben. Doch selbst wenn man auf das Verhalten seines Hundes vertrauen kann, kann man nie wissen, was im Kopf so einer Kuh gerade vor sich geht. Vor allem Mutterkühe mit Kälbern sind sehr mit Vorsicht zu genießen. Es empfiehlt sich, lieber ausreichend Abstand zu halten, den Hund an kurzer Leine zu führen und zügig, aber nicht hektisch vorbei zu gehen. Im Falle, dass sich euch wirklich einmal ein Kuh nähern sollte, unbedingt den Hund ableinen, versuchen nicht in Panik zu geraten und langsam den Rückzug antreten. Auf keinen Fall sollte man den Hund hochheben oder panisch davon laufen. 

Ich handhabe es einfach so – und da kommt wohl der Angsthase in mir durch – entweder weiche ich mit beiden Hunden großflächig aus oder drehe einfach um. Ich würde nie mit Milka und Zaira mitten durch eine Herde spazieren. Das Risiko wäre mir persönlich einfach zu groß.

So, das wäre es auch schon mit meinen Wandertipps für das gemeinsame Abenteuer mit eurem treuesten Begleiter auf vier Pfoten. Und solltet ihr einmal in der traumhaft schönen Steiermark unterwegs sein, klickt euch doch durch meinen Blog und holt euch den ein oder anderen Tourentipp. Es ist ganz bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei.

Viel Spaß beim Wandern wünschen Milka, Zaira und meine Wenigkeit.



Katja Stopper
Über den Autor Katja Stopper

Katja Stopper ist mit ihren beiden Hundedamen Milka und Zaira ständig auf Achse. Mal hoch oben auf dem Berg, beim gemeinsamen Wandern, oder eben irgendwo am Strand. In Ihrem Blog www.hunds-tage.at finden sich alle Wander- und Urlaubsbericht zum Nachlesen.

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