Tierische Leseförderung – Ein Tag mit Chilly, dem Lesehund Ausbildung und Hundesport
Leseförderung durch Labradorhündin Chilly
Jeden Mittwoch freut sich Chilly, eine 8 jährige schwarze Labradordame, ganz besonders. Sie darf mit Ihrem Frauchen Monika in die örtliche Grundschule.
Chilly trägt ein rotes Halstuch mit dem Aufdruck „Lesehund“. Ihre Aufgabe ist es, Kindern bei der Leseförderung zu helfen. Das Projekt Lesehund kommt aus den USA. 2008 wurde der Verein Lesehund von Kimberly Grobholz in München gegründet. Mittlerweile ist das Projekt in ganz Deutschland vertreten. Frau Grobholz gibt Lesehund-Seminare, bei denen die Hunde und deren Besitzer die wichtigsten Eckdaten zum Verhalten in der Schule und den Kindern gegenüber erlernen. Dieses kann man mit einem Zertifikat abschließen.
Das Konzept des Lesehund-Projektes ist sehr wichtig im Bezug auf die Leseförderung der Schüler. Diese verlieren dadurch die Hemmungen beim Vorlesen und verbinden das Lesen mit etwas Positivem. Die Kinder schaffen es so meist innerhalb kürzester Zeit ohne Angst vorzulesen, da der Hund sie nicht kritisiert, verbessert oder auslacht. Sie werden besser im Lesen und entdecken auch Freude an Büchern. Für die Schülerinnen und Schüler ist das Projekt kostenlos und findet in der Regel wöchentlich statt.
Die Hundebegleiterin, in diesem Fall Monika Hessel, ist da, um Fragen zu beantworten, kleine Hilfeimpulse zu geben und um gegebenenfalls den Lesefluss aufrecht zu erhalten oder das Kind zu loben, wenn es „seine“ Geschichte – oder vielleicht nur einen schwierigen Satz – bewältigt hat.
Seit vier Jahren besuchen Monika und Chilly ehrenamtlich die Josef-Dering-Grundschule in Eichenau. Chilly liegt dort im sogenannten Friedenszimmer auf einer roten Decke. Es kommt immer nur ein Kind zu ihr und am liebsten ist es Chilly, wenn sich die Kinder direkt neben sie auf den Boden setzen. Die Zweitklässler haben keine Angst. Im Gegenteil wird Chilly zuerst einmal gestreichelt. Dann lesen sie ca. 10 Minuten aus lustigen Kinderbüchern vor. Danach dürfen die Kinder Chilly noch ein Leckerli geben. Nach 2 Schulstunden verlässt Chilly dann sehr stolz und schwänzelnd die Schule und freut sich auf den nächsten Mittwoch. Gleichzeitig wird das Vertrauen des Kindes zu sich selbst gestärkt. Eine wirklich tolle Initiative.
Wer sich mehr über den Verein und dessen Arbeit informieren möchte oder selbst schauen möchte, wo diese Projekte angeboten werden (u.a. auch in Büchereien), findet mehr Informationen unter: www.lesehund.de.