Hundespiele für zu Hause: Wie beschäftige ich meinen Hund? 3. April 2020 Allgemein Alltag mit Hund Leben mit Hund

Aufgrund des Corona-Virus sind wir momentan weitestgehend ans Haus gebunden. Natürlich können wir mit unseren Hunden noch spazieren gehen (und genießen jede Minute an der frischen Luft!), doch Aktivitäten wie Hundetraining oder Play Dates mit anderen Hunden fallen erstmal flach. Nun gilt es also den Hund auch abseits der Spaziergänge alleine zu bespaßen und dadurch auszulasten – und dies von zu Hause aus! Wie? Wir haben da ein paar Ideen 🙂

Kleiner Hund zieht an Spielzeug

Wie viel Beschäftigung braucht mein Hund eigentlich?

So viel schon mal vorweg: nur drei Mal am Tag Gassi zu gehen lastet die wenigsten Hunde aus. Natürlich sind nicht alle Hunde gleich und Rassen wie der Australian Shepherd, der Labrador, der Dobermann oder der Jack Russel Terrier brauchen mehr Auslastung als andere, dennoch kann man aber grundsätzlich sagen, dass der Durchschnittshund circa zwei Stunden Beschäftigung pro Tag braucht – und damit ist nicht die gleiche Gassirunde jeden Tag oder ein paar Mal Stöcken werfen gemeint. Neben dem Spazieren gehen sollte der Hund also auch zu Hause ausgelastet werden und dies am besten mit Übungen, Spielen und Tricks, die den Hund mental beanspruchen.

Anzeichen dafür, dass dein Hund nicht ausgelastet ist

  • er wirkt rastlos und kann sich nur schwer entspannen
  • er schläft tagsüber kaum
  • er tigert durch die Wohnung
  • er fordert dich andauernd zum Spielen auf
  • er sitzt jaulend vor der Haus- oder Terrassentür

Beschäftigungsideen für den Hund 

1. Duftspur

Schnüffeln macht vielen Hunden nicht nur riesigen Spaß, es lastet sie auch super aus! Setze deinen Hund ab und ziehe mit einem stark riechenden Leckerli eine Duftspur am Boden entlang (es muss nicht ganz am Boden sein, es reicht auch ein paar Zentimeter über dem Boden). Stoppe an einem Ort, an dem dich dein Hund nicht mehr sieht. Am Ende der Duftspur lässt du das Leckerli als Belohnung liegen. Beginne mit recht geraden Spuren, mit der Zeit kannst du Wendungen und Schnörkel einbauen. Ist dein Hund ein Profi, dann verstecke das Leckerli am Ende der Spur!

Bei dieser Übung wird nicht nur der Geruchssinn deines Hundes gestärkt, sondern auch seine Konzentrationsfähigkeit.

Nicht vergessen: Die durch das Training verfütterten Leckerli abends von der Futterration abziehen!

2. Selbstgemachte Intelligenzspiele

Du hast kein Intelligenzspielzeug für deinen Hund zu Hause? Kein Problem, denn die sind ganz schnell selbstgemacht!

Hütchenspiel: Hierfür benötigst du mindestens drei Becher, die du mit der Öffnung nach unten vor deinen Hund stellst. Nun versteckst du ein Leckerli unter einem der Hütchen und lässt ihn es erschnüffeln. Du musst entscheiden, ob du möchtest, dass dein Hund den richtigen Becher nur anzeigt oder ob er ihn umwerfen und sich sein Leckerli so selbst erarbeiten soll. Wird die Anfangs-Version zu einfach, nimm entweder mehrere Becher oder vertausche die Becher untereinander.

Geschenke auspacken: Für dieses Spiel brauchst du nur einen Karton und etwas alte Zeitung. Lecke ein oder mehrere Leckerli in den Karton und verstecke sie dann unter dem Zeitungspapier. Lasse deinen Hund dann die Leckerli erschnüffeln.

Zu einfach? Umwickele die Leckerli mit Klopapier oder verstecke sie in zusammengeklappten leeren Toilettenpapier-Rollen im Karton.

Wichtig: Spiele diese Spiele nur mit deiner Aufsicht. Zum einen, damit sich dein Liebling nicht irgendwie verletzt, zum anderen, werden Spiele, zu denen ein Hund immer Zugang hat, schnell langweilig.

3. Verstecken

Verstecken ist das Lieblingsspiel meines Hundes! Ich verstecke hierfür sein Lieblingsspielzeug, ein Schaf, und gebe ihm dann das Kommando, das Schaf zu suchen. Natürlich lässt sich dieses Spiel auch wunderbar mit einem Leckerli spielen oder man selbst/ der Partner / das Kind versteckt sich. Voraussetzung für dieses Spiel ist, dass der Hund das Kommando „Such“ kennt und ihm der Gegenstand / die Person, den / die er suchen muss, bekannt ist. Starte auch hier mit einfachen, offensichtlichen Verstecken und steigere dann nach und nach den Schwierigkeitsgrad.

4. Neue Tricks lernen & alte wiederauffrischen

Die ausgiebige Zeit zu Hause ist die perfekte Zeit, um endlich neue Tricks zu lernen oder die alten zu vertiefen. Die Grundkommandos sitzen schon perfekt? Dann schau doch mal HIER nach neuen coolen Tricks für deinen Hund!

Dein Hund apportiert wahnsinnig gerne? Wie wäre es dann damit, ihn mal die Zeitung oder deine Socken apportieren zu lassen? Ist zwar eine leicht sabbernde Angelegenheit, aber sieht echt cool aus! 🙂

5. Wenn’s mal schnell gehen muss

Dein Hund will ausgelastet werden aber du hast gerade wirklich keine Zeit? Dann ist ein Kong die perfekte Lösung! Fülle den Kong mit einer Leckerei, z.B. mit Leberwurst, Erdnussbutter (ohne Zucker!) oder Frischkäse – wenn du willst, kannst du auch noch ein paar Karotten- oder Würstchenstücken verstecken – und lass ihn deinen Hund genussvoll ausschlecken. Damit ist er erstmal eine Weile beschäftigt.

Frau am Laptop während Hund schläft
Wenn der Hund ausgelastet ist, arbeitet es sich auch entspannter im Home Office!

Was gilt es zu beachten?

Auch wenn du voller Motivation und Tatendrang bist: Überfordere deinen Hund nicht! Passe die Übungen und Tricks an das Alter, die Gesundheit und Größe deines Vierbeiners an und achte darauf, was vor allem ihm Spaß macht. Sobald du Überforderungsanzeichen wie Fiepen, Bellen oder hyperaktives Verhalten beobachtest, unterbreche euer Training und schraube die Schwierigkeit zurück. Hier geht es schließlich darum, gemeinsam Spaß zu haben 🙂

Natürlich solltest du nun auch nicht jeden Tag stundenlang spazieren gehen und danach noch zwei Stunden Kopfarbeit mit deinem Hund machen. Nicht vergessen, Hunde brauchen bis zu 20 Stunden Schlaf am Tag, gib deiner Fellnase also genug Zeit, sich zu erholen und zu entspannen. Je nach Hund reichen 10 – 20 Minuten am Tag, um ihn mental auszulasten.

Und, auf was wartest du noch? Schnapp dir deinen Hund und sucht euch die Beschäftigung aus, die euch beiden am meisten gefällt! Viel Spaß und bleibt gesund! 🙂



Enea Di Gregorio
Über den Autor Enea Di Gregorio

Enea ist Literatur- und Hundenärrin und diese Kombination brachte sie auch zu uns. So schreibt sie für unser Magazin Artikel rund um den Hund und träumt dabei von einem eigenen Vierbeiner. Bis es aber so weit ist, teilt sie sich einfach weiterhin den Aussie-Rüden Amo mit ihrer Familie oder schmust mit den Redaktions-Hunden.

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