Erkältung beim Hund: Symptome, Behandlung und Prävention 11. Januar 2020 Gesundheit Ratgeber

Hatschi – da ist sie wieder: die Zeit, in der alle um einen herum schniefen, husten, niesen und man von Glück sprechen kann, wenn man es mit nur einer einzigen Erkältung durch die kalten, grauen Wintermonate schafft. Heiße Zitrone, Ingwertee und Milch mit Honig gehören zu unserem Standardprogramm während der Erkältungszeit. Doch wie sieht es eigentlich bei unseren Vierbeinern aus? Können sich unsere Hunde auch erkälten, sich vielleicht sogar bei uns anstecken? Wie behandelt man eine Erkältung beim Hund und wie kann man sie im besten Fall vorbeugen? Das alles erfahrt ihr hier!

Kann sich mein Hund erkälten? 

Aber sicher! Wie bei uns Menschen ist besonders die kalte Jahreszeit bzw. der Wechsel zwischen warmer Innen- und kalter Außentemperatur ein Auslöser für Erkältungen beim Hund. Zusätzlich fördert die Heizungsluft ein Austrocknen der Schleimhäute. Während sich der Hund zwar nicht bei Frauchen oder Herrchen anstecken kann, ist die Ansteckungsgefahr zwischen Hunden besonders groß, vor allem, wenn viele Hunde auf einem Haufen sind, z.B. auf dem Hundeplatz oder im Hundepark.

Symptome erkennen und behandeln 

Auch die Symptome einer Erkältung beim Hund ähneln denen einer menschlichen Erkältung: von laufender Nase über tränende Augen, Niesen und Husten bis hin zu Appetitlosigkeit und Fieber kann alles dabei sein. Dies sind die häufigsten Symptome:

  • Nasenausfluss: Hat dein Hund klaren Nasenausfluss, dann spricht das für eine Erkältung. Sollte der Nasenausfluss jedoch gelblich werden oder gar blutig sein, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
  • Niesen: Ein einmaliges Niesen ist noch kein Zeichen für eine Erkältung. Ganz im Gegenteil, Hunde niesen, wenn sie sich wohlfühlen. Sollte dein Hund jedoch über den Tag verteilt mehrmals niesen, hat er sich wahrscheinlich erkältet.
  • Husten: Ein Hunde-Husten hört sich oft mehr wie ein Räuspern an. Falls dein Hund hustet, prüfe zunächst, ob sich nicht ein Fremdkörper im Halsbereich deines Hundes befindet, der ihm das Atmen erschwert. Kann dies ausgeschlossen werden, ist der Husten ein klares Anzeichen für eine Erkrankung der oberen Luftwege.
  • Fieber: Da sich die Temperatur deines Hundes nicht sehr gut mit der Hand erfühlen lässt, solltest du zum Fieberthermometer greifen. Wie du die Temperatur deines Hundes richtig misst, erfährst du HIER.
  • Appetitlosigkeit und Müdigkeit: So eine Erkältung schlaucht deinen Hund natürlich, daher sind vermehrte Müdigkeit, Trägheit und Appetitlosigkeit eindeutige Faktoren dafür, dass es deinem Hund nicht gut geht.

Solltest du bei deinem Hund erste Symptome einer Erkältung erkennen, gilt es, ihn genau zu beobachten, ob noch mehr Symptome auftreten oder er sich langsam erholt. Gönne ihm in jedem Fall viel Ruhe, sorge für einen warmen Rückzugsort (Achtung: Nicht direkt an einer Heizung, da dies die Schleimhäute noch mehr austrocknet) und gehe nur kurze Gassirunden mit ihm, damit er sich entleeren kann. Achte außerdem darauf, dass dein Vierbeiner immer genug zu trinken hat und auch trinkt. Sollte er nicht trinken wollen, kann es helfen, sein Futter mit Wasser anzurühren oder ihm stark verdünnten Kräutertee zu geben.

Eine weitere Möglichkeit, deinen Hund beim Gesundwerden zu unterstützen, ist die Inhalation mit Kamille oder Thymian. Natürlich kannst du deinen Hund aber nicht über eine Schüssel mit heißem Wasser halten und ihm ein Handtuch über den Kopf ziehen – daher hier die hundefreundliche und ungefährliche Version der Inhalation: Setze deinen Hund in seine Hundebox und stelle die Schüssel mit warmem Wasser / Tee vor diese. So kann dein Hund den Dampf einatmen, der in die Box zieht, ohne sich dabei zu verbrennen oder etwa das Wasser umzuschütten.

Ein absolutes No-Go ist die Behandlung deines Hundes mit menschlichen Medikamenten bzw. mit Medikamenten für den Hund auf eigene Faust. Sollte sich der Gesundheitszustand deines Hundes nicht bessern oder das Fieber anhalten, suche auf jeden Fall den Tierarzt deines Vertrauens auf. Dieser kann mit Schleimlösern, Mitteln zur Stärkung der Abwehrkräfte oder gar Antibiotikum die Erkältung professionell und sicher behandeln.

Prävention

Um einer Erkältung vorzubeugen, sollte sichergestellt werden, dass der Hund beim Spazierengehen nicht friert. Daher sollten vor allem Hunde mit kurzem Fell oder wenig Unterwolle bei kühlen Temperaturen immer einen Mantel tragen. Sollte der Hund beim Spazierengehen durch Regen oder Schnee nass werden, muss er unbedingt gründlich abgetrocknet werden. Außerdem sollte der Hund keinen Schnee und kein Eis fressen, da dies seinen Hals stark reizt (abgesehen davon, dass der Schnee Streusalz und Splitter enthalten könnte). Durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und ausreichend Bewegung wird zudem das Immunsystem deines Hundes gestärkt.

Alles in allem ähnelt die Erkältung beim Hund stark der menschlichen Erkältung. Bei ersten Symptomen heißt es daher ruhig zu bleiben und dem Hund Ruhe zu gönnen – Schlaf ist immer noch die beste Medizin. Scheue dich bei verstärkten Symptomen oder einem unguten Bauchgefühl, das den Gesundheitszustand deines Hundes betrifft, jedoch nicht, einen Tierarzt aufzusuchen.



Enea Di Gregorio
Über den Autor Enea Di Gregorio

Enea ist Literatur- und Hundenärrin und diese Kombination brachte sie auch zu uns. So schreibt sie für unser Magazin Artikel rund um den Hund und träumt dabei von einem eigenen Vierbeiner. Bis es aber so weit ist, teilt sie sich einfach weiterhin den Aussie-Rüden Amo mit ihrer Familie oder schmust mit den Redaktions-Hunden.

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