Du möchtest einem Laborbeagle ein Zuhause schenken? Das erwartet dich. Tabuthemen und Tierschutz
Entscheidet man sich für einen Laborbeagle, sollte man in erster Linie offen für alles sein.
Was dich wirklich erwartet, erfährst du erst am Tag des Einzugs deines neuen Hundes. Also stelle dich auf alle Eventualitäten ein und lasse dich auf das Abenteuer Laborbeagle ein. Am besten informierst du dich bereits im Vorfeld mittels Fachbücher und/oder durch Reportagen/Artikeln über den Laborbeagle. Nachfolgend findest du wertvolle Tipps unserer Gastautorin Aylin Kreis. Sie hat bereits für unseren ersten Artikel „Für Tierversuche gezüchtet: Der Laborbeagle“ , sowie für die Fortsetzung in einem persönlichen Erfahrungsbericht ihr Wissen mit uns geteilt. Dieser dritte und vorerst letzte Teil zum Thema Laborbeagle ist ideal für all jene, die im Moment überlegen, einem Laborbeagle ein Zuhause auf Zeit oder sogar für immer zu schenken.
Was kennt mein Hund, wenn er aus dem Labor kommt?
Die Hunde sind definitiv nicht stubenrein, wenn sie aus dem Labor entlassen werden. Dies muss man also wie bei einem Welpen von Tag eins an üben. Auch an die Leine sind die meisten Hunde bis zu ihrem Auszug nicht gewöhnt. In der Regel lebt ein Laborbeagle bis zum Umzug in einer äußerst reizarmen Umgebung. Er kennt daher keinerlei alltägliche Dinge und wird daher erstmal einer Vielzahl an neuen Reizen ausgesetzt, die ihr gemeinsam Schritt für Schritt kennen lernen solltet.
Info zur Erstausstattung: Am Tag des Einzugs und der offiziellen “Übergabe” bekommen die Beagle ein Halsband, ein Geschirr und ein Sicherheitsstück mitgegeben. Aber auch ein Schlafplatz, Wasser- und Fressnapf, Futter sowie ein Adressanhänger sollten vor dem Einzug angeschafft werden.
- Du könntest dir bereits im Vorfeld überlegen, was dein Hund später darf und was nicht. So kann unerwünschtes Verhalten direkt von Anfang an unterbunden werden. Ebenso ist es hilfreich, einen Hundetrainer zur Unterstützung an deiner Seite zu haben.
- Ebenso könnte man Dinge, welche eventuell zusätzlichen Stress für den Hund verursachen können, schon vor der Ankunft des Hundes erledigen. (Beispielsweise Handwerkerarbeiten, die noch erledigt werden müssen)
- Prüfe, ob dein Haus und ggf. dein Garten ausbruchsicher sind oder ob hier eventuell nachgerüstet werden sollte.
- Versuche deinem Laborbeagle in der Anfangszeit viel Zeit und Ruhe zu gönnen, er sollte das Tempo der Kontaktaufnahme bestimmen dürfen.
- Ein strukturierter Tagesablauf hilft deinem Laborbeagle, sich schneller an seinen neuen Alltag zu gewöhnen.
- Vor allem in der ersten Zeit kann es dem Hund Sicherheit geben, wenn du mit ihm die Nächte gemeinsam in einem Raum verbringst.
- Unternehmt anfangs eher Ausflüge in den Garten oder kleinere Spaziergänge, da ein Laborbeagle meist keinerlei Kondition hat und er diese erst langsam aufbauen sollte.
- Thema Stubenreinheit: Habt Geduld! Die einen lernen es schneller und andere brauchen ein paar Tage länger. Es ist eben ähnlich wie bei einem Welpen.
- Und das Wichtigste: Sichert euren Hund immer an Geschirr und Halsband sowie am Körper!
- Eine gewisse Hunde- oder bestenfalls Beagleerfahrung sollte vorhanden sein
- Ein souveräner Ersthund ist kein Muss, kann aber in vielen Fällen durchaus von Vorteil sein
- Erfahrung im Umgang mit Angst- und/oder Jagdhunden sind ebenfalls toll, aber keine Voraussetzung
- Der Pflegestelle entstehen lediglich die Kosten für Futter. Die Steuer, Versicherung und auch anfallende Tierarztkosten werden vom Verein getragen.
- Die Dauer des Pflegeaufenthaltes ist ungewiss und davon abhängig, wie schnell ein Hund seinen Endplatz findet. Ein toll geschriebenes Pflegestellen-Tagebuch kann dabei helfen, schnell ein endgültiges zu Hause zu finden.
- Überlegt euch vorher gut, ob ihr bereit seid, euch nach einiger Zeit auch wieder von dem Hund trennen zu können oder ob ihr eher Gefahr läuft, zum “Pflegestellenversager” zu werden. 😉
- Falls ihr auf der Suche nach einem Zweithund seid, gibt es natürlich auch die Option einer “Pflegestelle mit Übernahmeoption”
Durch die Hilfe aller Pflegestellen und Hundehalter konnten seit der Gründung des Vereines im Jahr 2007 bereits über 1.800 Beagle durch die Laborbeaglehilfe vermittelt werden und bekamen so die Chance auf ein neues Leben.
Auch du kannst einen Teil dazu beitragen, sei es durch eine Spende, eine Patenschaft, einen Pflegestellenplatz oder einen Platz für einen Laborbeagle auf Lebenszeit. Es gibt viele Wege, um zu helfen, wodurch diesen Hunden überhaupt erst ein Leben nach dem Labor ermöglicht werden kann.
Falls wir euer Interesse wecken konnten, findet ihr ausführliche Infos auf der Webseite der Laborbeaglehilfe.