Ist mein Hund zu dick? Übergewicht beim Hund 23. Februar 2020 — Allgemein Ernährung Gesundheit Ratgeber

Man sagt ja, dass sich Herrchen und Hund oft ähneln. Leider trifft dies auch auf folgende Zahlen zu: Bei uns Menschen wird davon ausgegangen, dass circa 50% übergewichtig sind – bei unseren Hunden sieht es nicht besser aus. Doch wie erkenne ich, ob mein Hund zu dick ist? Ab wann gilt mein Hund überhaupt als übergewichtig und wie bekomme ich das Gewicht meiner Fellnase wieder in den Griff? Wir haben die Antworten!

Wie erkenne ich, ob mein Hund zu dick ist?

Das Problem ist, dass es mittlerweile so viele übergewichtige Hunde gibt und man sich so an den Anblick dieser gewöhnt hat, dass einem ein übergewichtiger Hund gar nicht mehr sofort ins Auge springt. Dazu kommt, dass man seinen Hund ja jeden Tag sieht und dadurch blind für schleichende Veränderungen an seinem Körper wird. Wie erkennt man also, ob die eigene Fellnase zu dick ist? Diese vier Schritte helfen dir dabei:

1. Taille fühlen

Ein normalgewichtiger Hund sollte von oben oder von der Seite eine klar zu erkennende Taille haben. Hat der Hund sehr fluffiges Fell, kannst du diese auch erfühlen. Streiche einfach mit deinen Händen über seine Flanken. Nach dem Brustkorb sollte eine ausgeprägte Taille fühlbar sein.

2. Rippen tasten & zählen

Nicht nur die Taille sollte zu ertasten sein, sondern auch die Rippen deines Vierbeiners. Streiche dafür mit deiner Hand über den Brustkorb deines Hundes, seine Rippen sollten ohne Anstrengung fühlbar und mühelos zu zählen sein.

• Solltest du dich konzentriere müssen, um eine Rippe nach der anderen zu finden, spricht das für 10-15% Übergewicht.
• Solltest du die Rippen gar nicht erfühlen geschweige denn zählen können, spricht dies für Fettleibigkeit.
• Sind die Rippen schon von weitem zu sehen, dann ist dein Hund untergewichtig.

3. Bewegung beobachten

Natürlich werden Hunde mit höherem Alter immer ruhiger. Es ist jedoch nicht normal, dass dein Hund sich schon im jungen Alter kaum bewegen möchte oder er grundsätzlich keinen Spaß an Bewegung hat. Beobachte daher den Bewegungsdrang deines Hundes. Sollte er lethargisch und müde wirken und schnell außer Atem sein, kann dies ein Anzeichen für Übergewicht sein.

4. Wiegen

Klingt simpel, ist es aber eigentlich gar nicht. Denn abgesehen davon, dass die Fellnase nur schwer auf die Personenwage zuhause passt, braucht man ja auch einen Referenzwert, der einem sagt, ob der Hund zu schwer ist. Nicht zu empfehlen sind hier verschiedene Gewichtstabellen aus dem Internet, da diese sehr ungenaue Angaben liefern. Der Tierarzt kann dir jedoch das passende Gewicht für deinen Hund bezüglich Rasse, Alter und Größe mitteilen.

Für Hunde gibt es übrigens auch einen BMI (Body Mass Index), nämlich den BCS (Body Condition Score). Während ein BCS 3/5 einen Hund mit Normalgewicht beschreibt, hat ein Hund mit 10-15% Übergewicht einen BSC 4/5. Leidet der Hund unter Fettleibigkeit, so lautet sein BSC 5/5.

Warum ist mein Hund zu dick?

Bei dieser Frage muss man sich leider meist selbst an die eigene Nase fassen, denn Hunde haben kein wirkliches Sättigungsgefühl. Es liegt also in unserer Verantwortung, dem Hund nicht nur die richtige Menge an Fressen zu füttern, sondern auch das richtige Futter zu geben. Außerdem liegt es an uns, den Hund genug – seiner Rasse und Fitness entsprechend – zu bewegen. Sind wir also faul, ist es unser Hund notgedrungen auch. Selbstverständlich gibt es aber auch Rassen, wie den Labrador Retriever oder kleine Rassen im Allgemeinen, die schneller Gewicht zulegen als andere. Auch kastrierte Hunde und Welpen sind anfällig für Übergewicht. Dies sollte jedoch NIE eine Ausrede für die überschüssigen Kilos des Hundes sein, sondern vielmehr ein Ansporn, sich noch mehr mit der Gesundheit des Hundes auseinanderzusetzen.

Sind ein paar Kilo zu viel auf den Rippen denn wirklich sooo schlimm?

Ja, ja und nochmal JA! Bei Hunden spricht man von Übergewicht, sobald sie 10-15% ihres Normalgewichts zu viel auf den Rippen haben. Ein Hund mit einem Normalgewicht von 30kg ist also mit 33-34kg übergewichtig, ein Hund mit einem Normalgewicht von 10kg schon mit 11-12kg! Ein paar Kilo bedeuten für den Körper deiner Fellnase also schon einiges und können erschreckende Folgen mit sich bringen:

Was kann ich gegen das Übergewicht meines Hundes tun? 

Na das gleiche, das wir auch gegen Übergewicht tun würden: eine Ernährungsumstellung in Kombination mit mehr Bewegung. Bei leicht übergewichtigen Hunden kann es helfen, einfach etwas weniger zu füttern und vor allem auch bei den Leckerlis aufzupassen. Entweder die gefütterten Leckerlis von der Futter-Tagesration abziehen oder als Belohnung einfach mal zum Lieblingsball oder –spielzeug greifen. Ist der Hund stark übergewichtig bis fettleibig, sollte die Futterumstellung mit dem Tierarzt besprochen werden. Gegebenenfalls hilft es auch, auf ein Diätfutter umzusteigen.

Die Ernährung ist jedoch nur die halbe Miete, auch die Bewegung spielt beim Abnehmen eine große Rolle. Auch hier gilt: ist der Hund fettleibig, sollte ein Bewegungsprogramm mit dem Tierarzt erstellt werden. Ansonsten gilt: ab nach draußen! Egal ob spazieren, wandern, joggen oder Fahrradfahren – macht das, was euch Spaß macht und gut tut. Achte dabei unbedingt auf die Vorlieben und Bedürfnisse deines Hundes, er soll ja schließlich nicht überfordert werden oder sich gar verletzten. Tipps zu einem fitten Start in den Frühling findest du übrigens HIER!

Wie du siehst, ist Übergewicht beim Hund ein genauso (lebens-)wichtiges Thema wie bei uns Menschen und sollte daher unbedingt ernst genommen werden. Wir hoffen, dass dir unser Artikel dabei hilft, mögliches Übergewicht bei deiner Fellnase zu erkennen und in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich gilt natürlich: Bist du dir über das Gewicht oder den (Gesundheits-)zustand deines Hundes unsicher, suche den Tierarzt deines Vertrauens auf!