Wie schütze ich meinen Hund vor einem Zeckenbiss?
Was ist nach einem Zeckenbiss zu tun?
In unserem ersten Teil des Ratgebers “Zecken beim Hund – Krankheiten und Symptome” könnt ihr nicht nur das Wichtigste über die Zeckenzeit erfahren, sondern euch auch über übertragbare Krankheiten und deren Symptome beim Hund informieren.
Damit ihr euren Hund aber auch bestmöglich vor einem Zeckenbiss schützen könnt, beziehungsweise wisst, was ihr im Fall eines Zeckenbisses tun müsst, haben wir euch gemeinsam mit Tierärztin Dr. med. vet. Miriam Ennouri von LILA LOVES IT verschiedene Präventionsmethoden sowie einen Erste-Hilfe-Plan beim Biss einer Zecke zusammengestellt.
Wie kann ich meinen Hund vor einem Zeckenbiss schützen?
Diese kann und sollte auf mehreren Wegen erfolgen:
- Den Hund mehrmals täglich auf Zecken untersuchen.
- Auftragen eines repellierenden oder eines acarziden Mittel auf die Haut des Hundes. Hierbei können synthetische oder rein natürliche Substanzen verwendet werden.
Repellierende Wirkung= die Zecke wird bereits vor dem Biss über den Geruch vertrieben.
Acarzide Wirkung= die Zecke wird nach dem Biss abgetötet und fällt ab.
Synthetische vs. Natürliche Schutzstoffe
Da die Zecken ihre Wirte aufgrund ihrer Sinnesorgane ausfindig machen, können einige Wirkstoffe auf die Haut und das Fell der Tiere aufgetragen werden, welche die Zecken dann davon abhalten, sich festzusetzen.
Ob man dabei auf chemische oder natürliche Präparate für den Hund zurückgreift, ist letztlich sicher abhängig vom Besitzer, dennoch gibt es natürlich Vor- und Nachteile auf beiden Seiten. So sind chemische Präparate, egal ob repellierende oder acarizide Substanzen, beispielsweise häufiger mit Nebenwirkungen verbunden als pflanzliche Mittel. Wobei hier anzumerken ist, dass das Auftreten von Nebenwirkungen insgesamt eher gering ausfällt.
Chemische Zecken Präparate in der Übersicht
Bei der Wahl eines chemischen Zeckenschutzes solltet ihr den Tierarzt um Rat fragen. Dieser hat meistens verschiedene Präparate vorrätig und kann euch und euren Hund am besten beraten.
- Haben häufig eine längere Haltbarkeit: Sie wirken in der Regel schnell und halten bei einmaliger Anwendung bis zu einigen Wochen/Monaten (je nach Präparat)
- Sie führen häufiger Nebenwirkungen (wie z.B. starke Belastung des Immunsystems, Stoffwechselprobleme, Allergien) herbei
- Manche der Präparate enthalten Pestizide oder Insektizide, welche für die Organismen im Wasser giftig sind. (besonders zu beachten, wenn die Hunde in den Sommermonaten häufig schwimmen gehen)
- Enger Kontakt nach der Behandlung, insbesondere auch mit Kindern, sollte vermieden werden
Spot-ons
Die Präparate werden in den Nacken (je nach Größe des Hundes auch über die gesamte Rückenlinie) der Hunde geträufelt, verteilen sich langsam über die gesamte Haut und sollen die Zecken schon vor dem Befall abhalten. Die Spot-Ons enthalten Pestizide.
Frontline, Advantix sowie Exspot zählen dabei zu den bekanntesten Spot-Ons. Während das Spot-On von Frontline keine repellierende Wirkung hat, weisen die Spot-Ons von Advantix und Exspot diese Wirkung auf. Meist sollte bei Hunden unter 3 Monaten und sehr kleinen Hunden aufgrund des geringen Körpergewichtes auf die Anwendung von Spot-Ons verzichtet werden. Hier solltet ihr euch auf jeden Fall vom Tierarzt beraten lassen!
Um die Wirksamkeit der Präparate nicht einzuschränken und die im Wasser lebenden Organismen nicht durch die enthaltene Pestizide zu schädigen, sollten die Hunde nach Auftragen der Präparate 2 Tage lang nicht baden gehen. Der Zeckenschutz durch die Spot-Ons hält in der Regel bis zu 4 Wochen an.
Zeckenhalsbänder
Zu den bekanntesten Wirkstoffen in den Zeckenhalsbändern zählen die Insektizide Deltamethrin, Imidacloprid und Flumethrin. Durch diese Wirkstoffe wird verhindert, dass die Zecke den Hund als Wirt wählt.
Die bekanntesten Zeckenhalsbänder sind das Seresto-Halsband, das Scalibor-Halsband sowie das Preventic-Halsband. Das Scalibor-Halsband sollte vor dem Baden abgenommen werden, da der Wirkstoff für die Organismen im Wasser giftig ist.
Tabletten
Eine der neuesten Formen zur Zeckenabwehr ist die Einnahme einer speziellen Tablette. Dabei handelt es sich um die drei Insektizide: Fluralaner (Bravecto), Afoxolaner (NexGard) und Sarolaner (Simparica). Diese akariziden Wirkstoffe töten alles ab, was sich an den Hund haftet und haben eine längere Wirksamkeit als andere Präparate.
Natürliche Schutzstoffe in der Übersicht
- Die Präparate sind rein natürlichen Ursprungs und führen seltener zu Nebenwirkungen.
- Gute Verträglichkeit für den Hund und die Umwelt
- Müssen in regelmäßigen Abständen (oft sogar mehrmals täglich) angewendetwerden
- Oftmals handelt es sich dabei um einen natürlichen Schutz, der wissenschaftlich noch nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte
Rein pflanzliche Produkte haben ausschließlich repellierende, aber keine acarzide Eigenschaften im Bezug auf die Zecke.
Natürlicher Schutz vor Zecken existiert laut Dr. med. vet. Miriam Ennouri in Form von verschiedenen ätherischen Ölen. Der Schutz wirkt dabei allerdings nur vorübergehend und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Angewendet werden können die Öle äußerlich durch das Auftragen auf die Haut und das Fell des Hundes. Durch den Geruch der Präparate erkennen die Zecken die Hunde dann nicht mehr als potenziellen Wirt für sich.
Citriodol oder Geraniol
Der Extrakt wird aus Pflanzen bzw. Blumen gewonnen und kann als Schutz vor Zecken und Insekten genutzt werden.
Wie z.B. bei unserem LILA LOVES IT Anti-Tique Spray: Einmal aufgetragen ist der vierbeinige Liebling für bis zu vier Stunden zuverlässig geschützt.
Die nachfolgenden natürlichen Schutzmittel haben wir als Redaktion von isle of dogs für euch recherchiert und zusammengestellt und stehen nicht in Verbindung mit den Expertentipps von Dr. med. vet. Miriam Ennouri.
Schwarzkümmelöl
Der natürliche Wirkstoff „Thymoquinon“ im Schwarzkümmelöl hilft dabei, Zecken schon vor dem Befall des Hundes fernzuhalten.
Kokosöl
Die darin enthaltene Laurinsäure sorgt dafür, dass sich Zecken nicht anheften oder schnell wieder von den Hunden ablassen. Regelmäßig nachgetragen entsteht eine Schutzschicht für den Hund.
Bernsteinkette
Bernstein hat einen harzigen Geruch, der auch, ähnlich wie die ätherischen Öle, abstoßend auf Zecken wirken soll. Zusätzlich lädt sich die ungeschliffene Bernsteinkette durch das Hundefell elektrostatisch auf, was den Hund zusätzlich vor Zecken schützen soll.
Allerdings beruht die Wirkung von der Bernsteinkette bisher nur auf Erfahrungen und ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Keines der genannten Mittel bietet nachgewiesen einen 100%-igen Schutz vor der Übertragung von Krankheitserregern, weshalb die regelmäßige Untersuchung und schnelle Entfernung von Zecken in jedem Fall wichtig ist.
Was ist zu tun, wenn mein Hund von einer Zecke gebissen wurde?
Wird beim Hund eine Zecke entdeckt, sollte diese unmittelbar und fachgerecht entfernt, die Stelle behandelt und in den nächsten Wochen auf Veränderungen hin beobachtet werden.
1. Fachgerechtes Entfernen der Zecke
Die Zecke kann mit einem Zeckenhaken, einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder einer Pinzette entfernt werden.
Um dem Hund nicht am Fell zu ziehen, können die Haare an der Stelle auseinandergelegt werden. Mit der Zange, Pinzette oder Karte so nah wie möglich an der Haut ansetzen und die Zecke damit vorsichtig herausziehen.
Bleibt beim eigenständigen Entfernen der Kopf der Zecke stecken, sollte am Besten der Tierarzt aufgesucht werden, um den Kopf bzw. die Zecke vollständig entfernen zu lassen.
2. Nachbehandlung der betroffenen Stelle
Um vor allem bakterielle Sekundärinfektionen zu verhindern, kann nach dem Entfernen der Zecke auf die betroffene Stelle ein Hautdesinfektionsmittel aufgetragen werden.
Eine Übertragung von Krankheiten kann so jedoch nicht verhindert werden, da dies nicht direkt an der Hautoberfläche passiert.
Nach einer Desinfektion kann natürlich auch ein Pflegemittel zur Beruhigung der Haut aufgetragen werden. Am Besten man verwendet direkt ein Produkt, welches beide Eigenschaften in einem Mittel verbindet.
Eine tolle Kombination bietet hier das LILA LOVES IT SILBERSPRAY gemeinsam mit dem LILA LOVES IT FIRST AID BALSAM.
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3. Symptome rechtzeitig erkennen
Um nach einem Zeckenbiss auf mögliche Erkrankungen aufmerksam zu werden, sollte die betroffenen Stellen in den nächsten Tagen, bzw. Wochen gut beobachtet werden. Hierbei sollten auch keine auffälligen Hautveränderungen auftreten. Bei Feststellung von Veränderungen oder Krankheitssymptomen, sollte sofort der Tierarzt um Rat gefragt werden.
Welche möglichen Symptome auf eine Erkrankung durch eine Zecke hinweisen können, könnt ihr in unserem Artikel “Zecken beim Hund Teil 1: Krankheiten und Symptome” nachlesen.
Fazit
Möglicherweise müsst ihr verschiedene Zeckenschutzmittel auszuprobieren, um das passende für euren Hund zu finden, da diese natürlich auch abhängig vom jeweiligen Tier unterschiedlich gut wirken. Eine zusätzliche, regelmäßige Kontrolle auf Zecken, während der warmen Jahreszeiten nach den Spaziergängen, ist daher unbedingt zu empfehlen, damit ihr den Sommer mit eurem Hund entspannt genießen könnt.
Über unsere Expertin
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. vet. Miriam Ennouri, der Tierärztin von LILA LOVES IT. Wir bedanken uns für deine Unterstützung und deinen fachlichen Input.
Mehr über LILA LOVES IT findet ihr hier:
https://lila-loves-it.com/