Isle of Dogs – Der Film
Nein, wir sind nicht unter die Filmemacher gegangen. 😉 Wir bleiben unserem Shop und Magazin treu, keine Sorge. Diejenigen unter euch, welche “Isle of Dogs” jedoch bislang mit Wes Anderson’s Film verbunden und unter unserem Instagram-Account wohl eher eine Fanpage vermutet haben, dürfen sich nun freuen. 😉 Denn ja, wir haben uns endlich an den gleichnamigen Film zu unserer Plattform (übrigens stand unser Name schon weit vor dem Kinostart des Filmes fest) gewagt und so gibt es nun erstmalig eine Filmreview für euch. Vor allem aber, weil wir neugierig waren. Denn natürlich war uns die offensichtliche und unvermeidbare “Verbindung” von unserer Plattform zu diesem Film bewusst. Also: worum geht’s in dem Film „Isle of Dogs“ überhaupt und können wir euch den Film empfehlen? Beginnen wir bei der Handlung…
Japan in 20 Jahren…
Korruption, faschistische Hetze und eine Müllhalde voller Hunde?
Klingt hart, fasst aber die Hintergründe der Handlung ganz gut zusammen. Isle of Dogs spielt in der Metropole Megasaki, welche von dem korrupten Bürgermeister Kobayashi (in die Irre) geführt wird. Dieser veranlasst aufgrund dem ausgebrochenen „Schnauzenfieber“, welches angeblich die gesamte Bevölkerung infizieren könnte, die Abschiebung aller Hunde auf eine riesige Mülldeponie, genannt Trash Island. Hingegen der Tatsache, dass die Wissenschaftler zu dieser Zeit kurz vor einem medizinischen Durchbruch waren und ein heilendes Serum gegen diese Krankheit entwickelten, hatte der Bürgermeister längst beschlossen, die Hunde nach Trash Island zu verbannen.
Welch Ironie, dass der erste Hund (Spots), welcher abgeschoben wurde, ausgerechnet der Leibwächter-Hund seines 12-jährigen Pflegesohns und Neffen Atari war. Doch schon wenig später befanden sich tausende, teils kranke Hunde auf Trash Island und kämpften fortan um das Überleben. Sich wegen altem, vergammelten Essen zu streiten, stand nun auf deren Tagesplanung. Trotz der teilweise kurzen Szenen zu den unterschiedlichen Gruppen von Hunden, lernte man die Persönlichkeiten der Hunde schnell kennen und konnte doch einige Parallelen zu „unserer Welt“ ziehen. Von einer Gruppe Außenseiter und Mitläufer, über den rebellierenden Streuner „Chief“ bis hin zu der beliebten Showhündin „Nutmeg“ zeigten sich die unterschiedlichsten Charaktere.
Mit einer Bruchlandung des 12-jährigen Atari auf Trash Island sollte sich jedoch der Alltag der Hunde verändern. Atari war auf der Suche nach seinem Vierbeiner Spots und benötigte die Hilfe der Hunde, um diesen zu finden. Unterstützung bekam er von einer, welch Ironie, demokratisch organisierten Gruppe von Hunden. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach Spots und mussten dabei so einige Hindernisse und fiese Attacken der Regierung überwinden. Doch zu guter letzt kam es, wie sollte es anders sein, zu dem lang ersehnten Wiedersehen von Spots und Atari.
Amerikanische Austauschschülerin entlarvte die Intrigen des Bürgermeisters
Für ordentlich Spannung sorgte parallel eine amerikanische Austauschschülerin, welche zunehmend in den Vordergrund rückte. Sie vermutete eine Verschwörung des Bürgermeisters in Megasaki City und machte sich auf die Suche nach dem heilenden Serum. Wie sich an dieser Stelle bereits erahnen lässt, ist die Amerikanerin selbstverständlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte somit einen wesentlichen Teil zur Lösung aller Probleme beigetragen. Dass es sich hierbei ausgerechnet um eine Amerikanerin handelt, ist zugegeben etwas fragwürdig, passt jedoch auch zur Darstellung der japanischen Kultur in Isle of Dogs. 😉
Achtung, Spoiler!
Die Auslöschung aller Hunde auf Trash Island…
Gegen Ende des Filmes überschlugen sich die Ereignisse. Der Bürgermeister verkündete die Auslöschung aller Hunde auf Trash Island. Im wahrsten Sinne des Wortes sollte auf Knopfdruck die gesamte Hundeinsel mit, kein Scherz, Wasabi-Gift vernichtet werden. Die Szene artete in Hysterie zwischen den einzelnen Parteien aus und konnte letztlich nur noch von Ataris Rückkehr gekrönt werden. Mit seiner Ankunft war jedoch leider auch der weitere Verlauf des Filmes ein wenig vorhersehbar. So hielt der Junge letztlich vor versammelten Publikum eine herzerwärmende Rede, wobei er nicht nur die Intrigen des Bürgermeisters aufdeckte, sondern auch den Streuner Chief mit Hilfe des Serums vor allen Augen heilte. Dies führte letztlich nicht nur zur Entkräftigung des „Trash Island Degrees“ und somit zur Rettung aller Hunde, sondern auch zu einem plötzlich verweichlichten, sentimentalen Bürgermeister. Welche bedeutende Veränderung sich daraus noch für die gesamte Metropole Megasaki ergab, dürft ihr allerdings selbst rausfinden. 😉 Der Film ist nämlich alleine durch die wirklich aufwändige Stop-Motion schlichtweg sehenswert.
Ein Stop-Motion-Film der Extraklasse
Mit “Isle of Dogs” hat der amerikanische Filmemacher Wes Anderson seinen zweiten Animationsfilm nach “Der fantastische Mr. Fox” gedreht. Und bereits nach den ersten Sequenzen des Filmes wird einem bewusst: In diesem Film steckt wahnsinnig viel Arbeit. Kein Wunder, denn Anderson setzte auch hier auf das klassische Stop-Motion-Verfahren, filmte also Bild für Bild und das in hoher Perfektion. Ihr müsst euch vorstellen, dass jegliche Mimik und Bewegung, welche die Charaktere im Film zeigen, in extrem aufwändiger Handarbeit entstanden sind. Doch genau diese Liebe zum Detail in jeder Szene, hinterlegt mit originellem Sound verleiht dem Film seinen ganz besonderen Charme.
In dem nachfolgenden Video könnt ihr euch einen kleinen Eindruck verschaffen, was es bedeutet, einen Stop-Motion-Film auf so hohem Niveau zu drehen und wie man es vor allem schafft, die Emotionen von regungslosen Puppen auf eine riesige Leinwand zu transportieren. Wirklich sehenswert. 😉
Würden wir euch den Film empfehlen?
Zugegeben: Der Film ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man noch nie einen Stop-Motion-Film gesehen hat, muss man sich auch auf die Art der Verfilmung erstmal einlassen. Der Film an sich ist aber mit all seinen Facetten wirklich sehenswert. Isle of Dogs behandelt auf skurrile Art und Weise, jedoch mit einer guten Portion Humor politische Themen und ist vor allem für Fans von Stop-Motion und Wes Anderson ein absolutes Muss.