Oh wie schön ist der Frühling! Überall sprießen Blumen aus dem Boden, die Bäume werden langsam wieder grün und die Luft wärmer. Am liebsten möchte man jeden Sonnenstrahl draußen auskosten, wäre da nicht eins: der Heuschnupfen! Laufende Nase, juckende Augen und ständiges Niesen – die Pollenallergie macht den Frühling für viele Menschen zur Qual. Doch wie sieht es eigentlich bei unseren Fellnasen aus?
Heuschnupfen beim Hund?
Ja, auch Hunde können Heuschnupfen haben und das ist auch gar nicht mal allzu selten: in Deutschland geht man davon aus, dass circa jeder fünfte Hund an Heuschnupfen leidet. Wie beim Menschen reagiert dabei das Immunsystem des Hundes auf die Allergene von Gräsern und Pollen mit einer Abwehrreaktion. Diese nehmen wir dann als Symptome wahr.
Symptome
Juckreiz
Hunde mit Heuschnupfen leiden meist unter starkem Juckreiz. Davon sind meist Gesicht, Unterbauch und Pfoten der Hunde betroffen, also die Stellen, die in direkten Kontakt mit den Gräsern kommen. Die Pollen dringen in die Poren der Haut ein und lösen somit die allergische Reaktion aus.
Ähnlich wie wir Menschen reagieren Hunde auf juckende Haut mit einem (manchmal fast aggressivem) Kratzen, um den Juckreiz zumindest für eine kurze Zeit zu stillen. Dazu kommt ein starkes Beißen und Lecken an den juckenden Pfoten.
Hautausschlag
Der Hautauschlag bei Hunden mit Heuschnupfen kommt häufig Hand in Hand mit dem Juckreiz. Aufgrund des permanenten Kratzens und Beißens ist die Haut gereizt und gerötet. Manchmal bilden sich sogar kahle Stellen im Fell, die Haut wird rissig und bei fehlender Behandlung kann es sogar zu Blutungen kommen. Bei Hunden mit längerem und dichtem Fell solltest du daher zur Allergiezeit regelmäßig die Haut deines Hundes nach solchen Stellen untersuchen.
Atemprobleme
Während die laufende Nase und das Niesen klassische Symptome für Heuschnupfen beim Menschen sind, treten diese bei Hunden eher selten auf. Da die Pollen jedoch häufig eingeatmet werden, kann es zu angeschwollenen Atemwegsschleimhäuten kommen. Dadurch kommt es zu pfeifenden Atemgeräuschen und im Extremfall sogar zur Atemnot. Dann heißt es: sofort zum Tierarzt!
Tränende Augen
Auch das typische Symptom der tränenden und juckenden roten Augen ist bei Hunden nicht ganz so stark verbreitet wie beim Menschen. Aufgrund des Aufbaus des Hundeauges, sind Rötungen darüber hinaus nicht leicht zu erkennen. Was jedoch schnell bemerkbare Anzeichen sind, sind Verfärbungen am Fell der Augeninnenwinkel sowie schleimige oder verkrustete Ablagerungen. Diese können ein Anzeichen für gereizte Augen durch den Pollenflug sein.
Heuschnupfen – was nun?
Bei Verdacht auf Heuschnupfen kann der Tierarzt weiterhelfen. Dieser findet mittels Laboruntersuchungen (von Haut, Stuhlgang und Haar) oder durch einen Bluttest heraus, ob der Hund wirklich Heuschnupfen hat oder vielleicht gegen etwas anderes allergisch ist. Durch eine Untersuchung können auch andere Erkrankungen, die Auslöser für die Symptome sein könnten, ausgeschlossen werden.
Sollte dein Hund wirklich an Heuschnupfen leiden, helfen zum einen natürlich die vom Arzt verschriebenen Medikamente oder Cremes. Auch eine Hypersensibilisierung, bei der dem Hund über einen längeren Zeitraum kleine Mengen an Allergenen gespritzt werden, um den Körper des Hundes an diese zu gewöhnen, ist eine langfristige Lösung. Zum anderen gibt es aber auch einige Maßnahmen, mit denen du deinem Liebling die Allergiesaison erleichtern kannst:
- Ausgiebige Spaziergänge lieber morgens und abends, denn zu diesen Zeiten ist die Pollenbelastung der Luft geringer.
- Das Haus und besonders den Schlafplatz des Hundes regelmäßig saugen und putzen.
- Kissen und Stofftiere regelmäßig waschen.
- Den Hund nach dem Spaziergang mit einem feuchten Handtuch abreiben. Nicht die Pfoten vergessen!
- Bei langhaarigen Hunderassen: das Fell möglichst kurz halten, damit sich weniger Pollen in diesem festsetzen.
- Bei stark juckendem Fell: den Hund mit einem speziellen Shampoo, z.B. mit dem WildWash Hundeshampoo für juckendes und trockenes Fell, duschen.
Alles in allem muss man aber weiterhin festhalten, dass 80 Prozent der Fellnasen keinen Heuschnupfen haben. Mit den oben genannten Symptomen könnt ihr ja mal darauf achten, ob sich zur Pollenflugzeit etwas bei eurem Vierbeiner verändert oder er wie gewohnt ohne Probleme durch die Felder ziehen kann. Falls die oben genannten Symptome den Alltag dominieren, geht doch einfach mal zum Tierarzt und lasst den Hund auf Heuschnupfen untersuchen. So helft ihr eurem Hund, die Symptome zu reduzieren und ermöglicht ihm einen angenehmen Alltag – auch mit Heuschnupfen.